Eine Ära endet

15.06.2016
Geschäftsführer Karl-Hermann Seyl wurde nach 43 Jahren Tätigkeit im Gemeinschaftswerk in den Ruhestand verabschiedet.

Eine Ära ist zu Ende: Nach fast 43 Jahren Tätigkeit im Gemeinschaftswerk wurde Geschäftsführer Karl-Hermann Seyl in den Ruhestand verabschiedet. In der Stadthalle Landstuhl sagten zahlreichen  Gäste „Auf Wiedersehen“ und hießen gleichzeitig Seyls Nachfolger Dr. Walter Steinmetz, bislang Leiter der Westpfalz-Werkstätten Landstuhl, herzlich willkommen.
Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer skizzierte das segensreiche Wirken von Karl-Hermann Seyl im Gemeinschaftswerk: Angefangen vom Zivildienstleistenden in den Ludwigshafener Werkstätten, über die Verwaltungs- und Werkstattleitung in Ludwigshafen und Landstuhl bis hin zur Geschäftsführung. Das Gemeinschaftswerk sei unter Seyls Führung stetig gewachsen. Zwei Dinge hätten ihn besonders ausgemacht: Sein unbändiger Drang nach Innovation und Qualität und seine tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben. Hundemer verabschiedete Karl-Hermann Seyl mit „großem Dank und Anerkennung“.
Schon in seiner Begrüßung hatte Vinzenz du Bellier, Vorsitzender des Aufsichtsrats, betont, dass Karl-Hermann Seyl Maßstäbe gesetzt habe. Das bestätigte auch David Langner, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie. Das Gemeinschaftswerk mit Karl-Hermann Seyl an der Spitze sei ein hoch geschätzter Kooperations- und Gesprächspartner mit einem herausragenden Angebot für Menschen mit Beeinträchtigungen in der Pfalz und Saarpfalz. Seyl habe sich mit unglaublich hohem Engagement für die Belange der Menschen mit Beeinträchtigungen eingesetzt, auch als harter Verhandlungspartner. Paul Junker, Landrat des Kreises Kaiserslautern und Dr. Peter Degenhardt, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl, hoben hervor, dass das Gemeinschaftswerk unter Seyls Führung sich nicht nur zu einer hervorragenden Anlaufstätte für behinderte Menschen entwickelt habe, sondern als Sozialunternehmen auch ein attraktiver Arbeitgeber in der Region sei.
„Unser Kapitän hielt das Schiff Gemeinschaftswerk auf gutem Kurs“, fasste Uwe Schwan, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, zusammen. Seyl habe immer ein offenes Ohr für die Belange der Mitarbeiter gehabt. Karl Blesinger, der als Elternvertreter sprach, dankte Seyl für das große Engagement und die Nächstenliebe, „die Ihr Leitmotiv war“.
„Das christliche Menschenbild steht im Mittelpunkt unseres Leitbildes“, betonte auch Seyl in seinen Abschiedsworten. Der Slogan des Gemeinschaftswerks „Alle gleich einzigartig“ drücke dies aus. Das Gemeinschaftswerk mache sich für Inklusion stark, nicht aber ideologisch. „Wir müssen mit Pragmatismus vorgehen, sehen, was zu dem jeweiligen Menschen passt“, betonte er. Dazu brauche es viele Akteure, vor allem die Kommunen seien als Partner gefragt. Seyl zählte einige Beispiele auf, mit denen das Gemeinschaftswerk neue und gute Wege gegangen sei: Die Wohngemeinschaft Westpfalz als privatfinanziertes Wohnmodell in Ramstein-Miesenbach, der Integrationsbetrieb Simotec mit seinen mehr als 200 Mitarbeitenden, die mobilen Dienste mit ihrem breiten Portfolio an sozialraumorientierten Angeboten, das Sozialpädiatrische Zentrum mit seiner Vielzahl an Spezialambulanzen. Auch in der Werkstatt sei die Arbeit heute anders als vor Jahren. Eine passgenaue Förderung und Arbeitsmöglichkeit böten diese in vielerlei Richtungen. „Wir sind auf dem Weg zum Gemeinschaftswerk 4.0“, so Seyl.
Er dankte den vielen Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten seine Arbeit unterstützt hätten. Neben seiner Familie und seinen Mentoren, den Gesellschaftern und dem Aufsichtsrat seien dies gewesen: Politik und Kommunen, Verwaltungen und Kranken- und Pflegekassen, Kooperationspartner, Dienstleister, Industriekunden, Mitarbeitende, Eltern und Familien der Menschen mit Behinderungen, Ehrenamtlichen. Er freue sich, dass mit Dr. Walter Steinmetz ein Nachfolger gefunden sei, der Kontinuität und Weiterentwicklung im Gemeinschaftswerk sichere.
Das bestätigte auch Oberkirchenrat Manfred Sutter, der Steinmetz in sein neues Amt einführte. „Ein leidenschaftlicher Diakoniker mit klugem Kopf und großem Herzen“ sei er, der das Gemeinschaftswerk weiterhin auf gutem Wege in die Zukunft führe.
„Gemeinsam unterwegs sein“ sei ihm das wichtigste Anliegen, betonte Steinmetz in seinem Schlusswort. Dabei komme es darauf an, zusammen das Beste zu erreichen, immer aber das Machbare im Blick zu haben. Er freute sich über das große Vertrauen, das ihm als neuer Geschäftsführer entgegengebracht werde und auf seine neue Aufgabe.
Die Einrichtungen des Gemeinschaftswerks hatten mit vielfältigen Beiträgen zum Programm beigetragen. Der Chor aus allen Einrichtungen überraschte Seyl mit zwei Liedern, Videoclips aus allen Einrichtungen spiegelten die schillernde Vielfalt des Gemeinschaftswerks wider. Auch die Band Carpe Diem Unerhört der Reha-Westpfalz bereicherte den Festakt. Für das Buffet sorgte die Mannschaft des Kochwerks.

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