Lernen in fremden Lebenswelten

14.10.2016
„Das ist einer Erfahrung, die ich jedem empfehlen würde“: Pierre Salvadors Fazit ist ganz eindeutig. Eine Woche lang befindet sich der Arbeitsplatz des BASF-Auszubildenden in den Ludwigshafener Werkstätten in Schifferstadt, wo er mit Menschen mit Behinderungen zusammenarbeitet. Möglich macht dies das Projekt „Lernen in fremden Lebenswelten“.

~~„Das ist einer Erfahrung, die ich jedem empfehlen würde“: Pierre Salvadors Fazit ist ganz eindeutig. Eine Woche lang befindet sich der Arbeitsplatz des BASF-Auszubildenden in den Ludwigshafener Werkstätten in Schifferstadt, wo er mit Menschen mit Behinderungen zusammenarbeitet. Möglich macht dies das Projekt „Lernen in fremden Lebenswelten“.

Soziale Kompetenzen zu fördern sei der BASF ein wichtiges Anliegen, erläutert Lisa Braunecker, BASF-Ausbildungsmarketing. Deswegen arbeite das Unternehmen mit der Agentur Mehrwert zusammen (Gesellschafter Diakonisches Werk Württemberg, Evangelisches Jugendwerk Württemberg, Jugendstiftung Baden-Württemberg, Stifterverbund zur Förderung sozialen Lernens). Diese vermittelt unter anderem jährlich 50 BASF-Auszubildende als Praktikanten in soziale Unternehmen.
Seit 2005 bereits sind die Ludwigshafener Werkstätten in Schifferstadt, Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH,  mit im Boot, berichtet Beate Kiefer, Bereichsleiterin Soziales in der Werkstatt. Die BASF sind ein wichtiger Industriekunde der Ludwigshafener Werkstätten und so lag es nahe, jedes Jahr vier Auszubildende je eine Woche in die Werkstatt zu integrieren. „Wir haben ganz tolle Erfahrungen gemacht“, schwärmt Beate Kiefer, „tolle junge Menschen, die sich – jeder auf seine Art – in der Werkstatt einbringt.“
Das ist gar nicht so schwierig, findet Pierre Salvador. Der angehende Mechatroniker, der nach seinem Abitur seine Ausbildung bei der BASF begann, hatte bislang nichts mit Menschen mit Beeinträchtigungen zu tun. „Es ist toll zu erfahren, wie freundlich die Leute einen hier aufnehmen“, berichtet er, „und wie professionell gearbeitet wird“. Den Unterschied zu Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes empfinde er als gar nicht so groß.
Auch sein Kollege Jonas Krieger, 21, ebenfalls im zweiten Lehrjahr, nutzt die Möglichkeit, in den Werkstattbetrieb hinein zu schnuppern. Auch Jonas Krieger wird in der BASF zum Industriemechatroniker ausbildet. Der sozial engagierte Azubi liebt die Technik, will sich aber auch im sozialen Bereich einbringen. Da kam das Projekt gerade richtig. „Das ist eine tolle Möglichkeit, sich mit ganz anderen Lebenswelten vertraut zu machen“, findet Jonas Krieger.
Die Auszubildenden erwartet in den Ludwigshafener Werkstätten eine spannende Woche: Sie können in die Arbeitsbereiche Metall, Verpackung, Tischlerei, Wäscherei, Galabau reinschauen und mitarbeiten. Daneben aber lernen sieBereiche kennen, die eine Werkstatt zu einem besonderen Arbeitsplatz machen: Die Entlastungsgruppen zum Beispiel, in denen ältere Menschen, für die ein ganzer Arbeitstag mittlerweile zu viel ist, beschäftigt werden. Oder die Bewegungsförderung, die ein breites Sportangebot vorhält vom Ausdauertraining bis zum Bogenschießen. 
„Das Projekt ist eine tolle Sache“, lautet Beate Kiefers Resumee. Die Beschäftigten der Werkstatt freuten sich immer über neue Gesichter und hießen Gäste gerne willkommen. Die Auszubildenden seien eine Bereicherung und verfügten über viele Kompetenzen, die sie in der Werkstatt einbrächten.
Auch Lisa Braunecker betont, welch großen Stellenwert dieses Praktikum habe. „Die Plätze werden nur an Freiwillige vergeben. Und trotzdem sind sie immer voll belegt“, freut sie sich.

Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, Friederika Will, Luitpoldstraße 4, 66849 Landstuhl, Tel. 06371/618844, fwill@gemeinschaftswerk.de